Schlafen als Mittel gegen Stress
 

Katzen leben nicht bei dir, sie verweilen bei dir

(Pam Brown)

 
 
 

Viele Menschen möchten gerne mehrere Katzen halten. Aber wer glaubt, es ließen sich beliebig viele Katzen vergesellschaften, der täuscht sich gewaltig. Die Katze als geborener Einzelgänger mit gewissen geselligen Neigungen zeigt bei Überforderung die verschiedensten Verhaltensauffälligkeiten. Aber so wie wir Menschen reagieren auch Katzen sehr unterschiedlich auf stressauslösende Lebensumstände.

Wenn Katzen aggressiv oder unsauber werden, ist die Not schnell groß und der Mensch sucht Hilfe. Ein anders Phänomen, dass aus Tierheimen oder Zoos bekannt ist, bleibt dagegen oft unbeachtet. Inmitten einer lebhaften Katzengruppe schläft ein Tier scheinbar unbeeindruckt vom Trubel der Besucher und der anderen Katzen - stundenlang zusammengerollt in einer Ecke. Was wie ein entspanntes Verhalten aussieht, ist Anzeichen von starkem Stress. Die Katze fühlt sich in der Gruppe überfordert und flüchtet in den “Verteidigungsschlaf”. Sie reagiert mit völligem Kontaktabbruch, macht sich Unsichtbar, will selber nichts sehen und nicht gesehen werden. Und dieses Verhalten zeigen Katzen auch im Haus, wenn das Leben in der Gruppe nicht harmonisch ist - nur interpretieren die Besitzer es oft falsch als Zufriedenheit und Entspannung.
Was ist überhaupt Stress?
Stress ist eine gesunde Reaktion auf eine Gefahrensituation. Der Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt. Die Hormone Adrenalin und Noradrenalin beschleunigen den Herzschlag und erhöhen den Blutzuckerspiegel. Die Muskulatur wird stärker durchblutet und die Funktion des Magen-Darm-Traktes gehemmt. So kann das Wildtier bei Gefahr all seine Energie zur Flucht einsetzen.
Bei unseren Stubentiegern kann kurzzeitiger Stress in Maßen durchaus positiv sein, so bleiben sie geistig und körperlich fit. Gesundheitsgefährlich wird der ständige Stress aber dann, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen.
Plötzlich zeigt die Katze dann körperliche und seelische Auffälligkeiten. Unsere sensiblen Haustiere reagieren empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung, auf Vernachlässigung, neue Hausgenossen, plötzliche Lärmereignisse, Umzug - die Liste ließe sich noch fortsetzen.
Der völlige Kontaktabbruch in Form des Verteidigungsschlafes ist nur ein Symptom für starken Stress.
Die Katze kann auf viele Arten zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist, zum Beispiel mit Hyperaktivität, Unsauberkeit, Markieren, Aggressionen, zwanghaftem Putzen, vermehrtem Fressen und Appetitlosigkeit. Oder mit Krankheiten wie Magenschleimhautentzündung. Damit solche Probleme erst gar nicht auftreten, sollte der Katzenbesitzer auf ein katzengerechtes Wohnumfeld achten.
Dazu gehört aber auch, die Katzentruppe nicht zu groß werden zu lassen und bei der Vergesellschaftung auf ähnliche Charaktere zu achten. Wenn eine dominante Katze auf ein sehr ängstliches Tier oder ein junger Feger auf einen ruhebedürftigen Senior trifft, geht das selten gut.

Dieser Artikel wurde mir mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt von
Frau Gabriele Müller und Frau Marita Römer.
www.vierpfotenprofis.de

 
 
 
 
 
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